Im Rahmen des be.st-Projekts hat
sich gezeigt, dass ein aussagekräftiges Benchmarking erst
dann möglich
ist, wenn ein gewisser Reifegrad der betrachteten Prozesse vorliegt.
Um die Projektteilnehmer bei der Weiterentwicklung ihrer Prozesse
zu unterstützen, wurde eine Anleitung
erarbeitet, die dazu dienen soll, den für das be.st-Prozess-Benchmarking
nötigen Prozessreifegrad möglichst zielstrebig zu erreichen.
Ein gut entwickelter Prozess
Um Prozessorientierung und -management erfolgreich im Unternehmen
einzuführen, ist auf Unternehmensebene dazu eine klare Unterstützung
des Managements abzugeben. In einem ersten Schritt werden die Geschäftsprozesse
des Unternehmens identifiziert und in einer so genannten Prozesslandkarte
dargestellt. Für jeden Prozess sollten Prozessverantwortliche
benannt werden.
Diese Prozessverantwortlichen nehmen eine neue Rolle wahr, für
die sie eine Reihe von (zusätzlichen) Kompetenzen benötigen.
Im Rahmen des Prozessmanagements sind Prozessverantwortliche gefordert,
den Prozess gemäß den Anforderungen der „Prozesskunden“
zu gestalten und stetig zu verbessern. Dazu empfiehlt es sich, ein
Prozessteam aufzustellen, dass gemeinsam den – oft abteilungsübergreifenden
– Prozess beschreibt, visualisiert, Prozessziele erarbeitet
sowie die Kennzahlen festlegt, mit denen die Prozessleistung gemessen
und überprüft werden soll. Kontinuierliche erarbeitete
Verbesserungsaktivitäten führen zur angestrebten Prozessoptimierung.
Zu guter letzt kann schließlich ein externes Benchmarking
bzw. ein Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen Aufschluss
darüber geben, wieweit die Excellence des Prozesses entwickelt
ist.
Anleitung für Prozessverantwortliche
Für Prozessverantwortliche wurde nun eine Handlungsanleitung
erarbeitet, um diese – oft neuen – Aufgaben kennen zu
lernen und eine Richtschnur für ein konkretes Vorgehen zu erhalten.
Die Ausgestaltung der Prozessorientierung auf Unternehmensebene
ist in erster Linie eine Aufgabe der Geschäftsführung
bzw. der obersten Managementebene. Dazu sind in der Handlungsanleitung
einige Umsetzungshinweise zu finden.
Schwerpunkt ist jedoch die Betrachtung der einzelnen Prozesse.
Hierfür wurde ein 7-Stufen-Modell entwickelt, das den Weg zu
erfolgreichem Prozessmanagement aufzeigt und mit dem der momentane
Entwicklungsstand des Prozesses, der so genannte Prozessreifegrad
ermittelt werden kann. Innerhalb der einzelnen Stufen müssen
unterschiedliche Kriterien erfüllt werden. Die Ermittlung der
Prozessreife erfolgt über die Beurteilung der zu erfüllenden
Kriterien auf den einzelnen Stufen anhand einer Viererskala und
führt in Summe zu einem Ergebnis, das den Prozessreifegrad
in Prozent ausdrückt. Das Entscheidende aber ist, dass von
jedem möglichen Prozessreifegrad ausgehend Handlungsanleitungen
gegeben werden, deren Umsetzungen zu einer Weiterentwicklung des
Prozesses führen.
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